Städte | Potsdam – Ein Ausflug durch Europa (Teil 2)

Städte | Potsdam – Ein Ausflug durch Europa (Teil 2)

Auf Tour |

Frisch, munter und gestärkt, reisen wir weiter durch Potsdams Europa. Also Schuhe an und Taschen gepackt:

Blick von Klein Glienicke zum Schlosspark Babelsberg

Alpenschluchten und eine Zarin – die Schweizerhäuser und der Böttcherbergpark von Klein Glienicke

Ein wenig weiter Richtung Berlin befindet sich Potsdams Stadtteil Klein Glienicke. Ein wenig im Schatten der Potsdamer Sehenswürdigkeiten und Babelsberg stehend, kann man auch hier einiges entdecken.

Wer zum Beispiel Sehnsucht nach den Alpen hat kann sie in Klein Glienicke etwas stillen. Denn Carl von Preußen ließ hier im 19. Jahrhundert zehn Häuser im Schweizerstil bauen, von denen heute noch vier stehen. Diese dienten als Ausschmückung für das Parkareal Klein-Glienicke, sowie als Unterkunft für Hofangestellte. Der preußische Gartenkünstler Peter Joseph Lenné hat die Landschaftsgestaltung übernommen und unter anderem alpenähnliche Felsformationen, gebaut aus aus Ziegeln, Beton und Kalkstein, im angrenzenden Böttcherbergpark errichten lassen. Eine kleine Schlucht und einen Aufstieg später steht man vor der Loggia Alexandra, eine Erinnerungsstätte an die verstobene Prinzessin Charlotte, Schwester des Prinzen Carl von Preußen, die durch ihre Heirat Zarin Alexandra Feodorowna und Kaiserin von Russland wurde. Nach dem Erkunden der Loggia lohnt es sich, sich noch einmal umzudrehen. Denn mit dem Rücken zur Loggia stehend, kann man einen wunderschönen Ausblick mit Sicht zum Jagdschloss genießen.

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Zwei Farben und Agenten – die Glienicker Brücke

Vom Böttcherbergpark fast immer im Blick ist die Glienicker Brücke. Quer über die Mitte der Brücke verläuft die Landesgrenze Berlin-Brandenburg, welche sogar die unterschiedliche Farbgebung der Brücke erkennen lässt (die Berliner Seite ist dunkelgrün, die Brandenburger hellgrün). Und so verlief hier früher auch die Grenze zwischen der DDR und West-Berlin. Weltweit bekannt wurde sie in der Vorwendezeit als Agentenbrücke, denn mehrmals wurden hier hochrangige Agenten ausgetauscht. Der erste Agententausch schaffte es vor einigen Jahren sogar bis nach Hollywood (Bridge of Spies, 2015). Doch nicht nur ihre Geschichte der Glienicker Brücke bleibt unvergessen, sondern auch der Ausblick auf die Glienicker Lake und das Schloss Babelsberg auf der einen und über die Havel bis nach Sacrow auf der anderen Seite.

Norwegische Drachen – die Matrosenstation Kongsnæs

Zum Schluss gibt es noch einen kleinen Abstecher nach Norwegen. Denn läuft man von der Glienicker Brücke aus auf der Potsdamer Seite das Ufer entlang, kann man noch einige Gebäude der ehemaligen Anlegestation des preußischen Königshauses sehen. Der Architekt Holm Hansen Munthe entwarf dort ein Gebäudeensemble im norwegischen Drachenstil, bestehend aus drei Wohnhäusern, einem Bootsschuppen, der Ventehalle und dem Empfangspavillon. Die heute zum Weltkulturerbe der UNESCO gehörende Matrosenstation trägt den schönen Namen “Kongsnæs”. In der Ventehalle befindet sich mittlerweile ein norwegisches Restaurant, welches imposant am Ufer steht. Wer über die Havel schippert oder auf der Glienicker Brücke steht, wird das Restaurant sicherlich schnell entdecken.

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Wir sind alle verbunden

Wie du siehst, gibt es in Potsdam sehr viel zu entdecken – auch wenn man schon ein paar Mal zu Besuch war und gefühlt alles in und auswendig kennt. Dass Potsdam viel Wert auf die Erhaltung der europäischen Geschichte legt, zeigt es durch die zahlreichen Restaurierungen und Kulturangebote. Dabei wirkt auch alles zugehörig und wie ineinander gewebt – jeder Teil Europas hat seinen Platz und seine Geschichte. Das ist nicht nur historisch oder architektonisch interessant, sondern auch symbolisch wunderschön: wir gehören irgendwie alle zusammen, wir sind alle verbunden.

 

Leider merkt man schnell, dass ein Wochenende eigentlich gar nicht ausreicht, um alle Schätze Potsdams zu entdecken. Am besten nimmt man sich gleich für ein wenig länger Urlaub und packt für alle Eventualitäten (pro Tipp: Wanderschuhe!) – Europa ist ja bekanntlich sehr vielfältig, auch wenn es “nur” an einem Ort ist. Denn es gibt noch so viel mehr, als das, was wir hier beschrieben haben.

Disclaimer:

Das Wochenende fand im Rahmen einer Kooperation statt. Für diesen Beitrag gab es keine Auflage, die Meinungen und Ausführungen sind unsere eigenen. In diesem Zuge auch ein herzliches Dankeschön an das Steigenberger MAXX Potsdam, in dem wir eine Nacht und ein Frühstück genießen durften. Auch dafür sprechen wir eine herzliche Empfehlung aus.

Wir danken ganz herzlich Dein Potsdam und besonders Alexandra, Claudia und Sophie, die uns diese Europareise ermöglicht haben.

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